Amman
Ich hatte bereits viel ueber Jordanien gehoert, denn ca 80 % der Bevoelkerung in Jordanien sind Palaestinenser und viele meiner Freunde in der Westbank haben Verwandte in Jordanien und waren auch schon oft dort. Also machte ich mich Anfangs Dezember schweren Herzens von Ramallah auf den Weg nach Jordanien. Anfangs wollte ich gar nicht gehen, aber da mir die israelische Immigrationsbehoerde die mir eigentlich zustehende Verlaengerung meines Visums bei meiner Ruckkehr aus Gaza verweigerte, sah ich mich gezwungen Palaestina zu verlassen. Und ausserdem traf ich mich in Amman mit Ivo, einem Freund aus Basel, der mit mir Medizin studiert und Hummus und Falafel fast so sehr liebt wie ich. Als ich in Amman ankam sah alles noch ganz normal aus. Das Hostel war eisig kalt, da nicht isoliert und als mir die Besitzer ankuendigten es werde die naechsten Tage Schnee geben, rueckte ich naeher an meinen Heater und hoffte, dass die Araber nicht zwischen Schnee und Regen unterscheiden koennen. Am naechsten Tag fing es an in Stroemen zu regnen und es war schon um einiges kaelter. Die zwei Heater im Hostel waren nun von einer Herde von Leuten besetzt und mir war nirgends mehr richtig wohl, denn immer mehr Leute bestaetigten mir nun die Wettervorhersage. Also entschied ich kurzfristig einige Couchsurfer anzuschreiben und auf gut Glueck in letzter Minute ein warmes Plaetzchen zu finden. Und tatsaechlich hatte ich Glueck. Khaled und sein Mitbewohner Mustafa boten mir ihre Couch an und als ich in Khaled's Galerie kam (er ist Innenarchitekt und arbeitet mit Recycling-Materialen) war es gleich Liebe auf den ersten Blick. Dies war das beste was mir passieren konnte, denn die naechsten Tage verbrachte ich (nachdem ich mir in letzter Sekunde einige Winterkleider ergattert hatte) bei ihnen in der Wohnung, zusammen mit einer Deutschen, einer Ungarin, einem Englaender, einer Italienerin, Khaled aus Syrien und Mustafa aus dem Irak. Amman versank im Schnee, alle Geschaefte hatten geschlossen, keine Autos konnten mehr auf den Strassen fahren (sie taten est trotzdem, was uns einige unterhaltsame Stunden als Zuschauer brachte) und Streusalz kennen die Jordanier nicht. Wir verbrachten die Tage mit Filme schauen, kochen und vor den Heater sitzen, nachts gingen wir auf die leeren Strassen und freuten uns ab der wunderschoen verschneiten Stadt. Doch waehrend ich auf Ivo wartete, sass er in Istanbul am Flughafen fest und wartete bis der Flughafen in Amman endlich wieder anfliegbar war. Deshalb konnte unsere Reise erst zwei Tage spaeter als vorgesehen beginnen.
Wadi Rum
Als die Busse wieder in Betrieb waren, wollten wir uns anfangs auf den Weg nach Petra machen. Doch leider machten uns die Strassen von Amman einen Strich durch die Rechnung und nachdem unser Bus zuerst abgeschleppt werden musste, da die gewaehlte Strasse zu eisig war und auf der anderen Seite "s' Loch durab ging", hatten wir wenig spaeter, als wir uns schon in Sicherheit waehnten, dann doch noch den befuerchteten Verkehrsunfall. Es hiess alle Raus und nach einigem hin und her fanden wir einen Bus der uns in den Sueden, in die Wueste nach Wadi Rum mitnahm.
Wadi Rum ist ein wundervoller Ort in der Wueste Jordaniens. Auf unserer Busfahrt lernten wir einen Spanier kennen, der mit seinem Fahrrad um die Welt reiste und wir sofort in's Herz schlossen. Die naechsten Tage schliefen wir bei den Beduinen in den Zelten, schauten uns durch den Tag die wunderschoene Wuestenlandschaft an und nachts bewunderten wir den Vollmond, der den Himmel hier, fern von jeglicher Liftverschmutzung, erstrahlen liess. Und etwas hatte ich bisher noch nie gesehen: Schnee in der Wueste, ein einmaliger Anblick!
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